Die 10. Blumenschau auf der Landesgartenschau in Wangen im Allgäu ist eröffnet. Besucherinnen und Besucher dürfen sich wieder über florale Kunstwerke freuen. Diesmal zu den Themen Fernweh, Globalisierung und Klimawandel.
Und wieder ließ es sich Wangens Oberbürgermeister Michael Lang nicht nehmen, persönlich bei der Eröffnung dabei zu sein. „Dienstage“, so sagte er, „sind wegen den Blumenschau-Eröffnungen immer ganz besondere Tage.“ Sie wären nicht nur für ihn Highlights im Landesgartenschau-Geschehen und ein wertvolles Einzeldetail. „Ich bin sogar sicher“, witzelt er, „wenn hier nach dem 6. Oktober abgebaut wird, werden wir noch ein paar Begeisterte zwischen den Balken und den Fäden finden.“ Die Rede ist von der Blumenschau in der FloristenSpinnerei im Baumwolllager, die für OB Lang „zu den schönsten Räumlichkeiten auf dem ganzen Gelände“ gehört.
Insgesamt gibt es bei der LGS Wangen i.A. zwölf verschiedene Blumenschauen zu bestaunen, die Werkstücke werden von verschiedenen Floristen mühevoll und detailverliebt gefertigt. Darunter wahre Kunstwerke, kleine und große, lustige und nachdenklich stimmende – tausendfach bestaunt und fotografiert von begeisterten Besucherinnen und Besuchern.
Bei der 10. Blumenschau dreht sich alles ums Thema „Große, weite Welt“. Die Unterthemen lauten: Persönliche Erlebnisse, Exotisches, Zitate oder auch Kränze. Jürgen Strohmeier, der leitende Florist dieser Schau, bedankte sich zunächst beim Team und diesmal besonders auch beim Pflegeteam, „das täglich bereits um 6 Uhr morgens anrückt und zupft und gießt und richtet“. Dass „unser toller Berufsstand hier eine wahnsinnige Bühne für Dinge erhält, die im Alltag oft unterschätzt werden“, freue ihn besonders. „Fernweh“, gibt der Florist aus dem Kaiserstuhl allerdings unumwunden zu, „kenne ich persönlich überhaupt nicht. Ich bin nämlich am liebsten daheim.“ Trotzdem liege ihm die Schau, die etwa 6 Monate Vorbereitungszeit in Anspruch genommen hat, sehr am Herzen. Schließlich seien „Vorbereitung und die Ideen dahinter meist wichtiger als tatsächlich vor Ort gewesen zu sein.“
Und wieder werden zwischen den 36.000 Baumwollfäden florale Kunstwerke gezeigt, große Aufbauten hinter Gewürzkörben, filigrane Türme aus Wurzeln oder Kränze zu Ländern wie Mexico, Kanada oder Italien. „Emotionen werden bedient“, so Strohmeier, „und manches stimmt auch nachdenklich, denn viele Pflanzen müssen sich an veränderte Klimabedingungen anpassen.“
Wer sich von der Hintergrundmusik und Hits wie dem Banana Boat Song oder „New York, New York“ inspirieren lässt, schwelgt in Erinnerungen – oder reist mit. Nach Finnland (zu Farn, Birken und Rindenholz), in den Regenwald (zu Lianen und Dschungelblumen), in die Wüste (zu Kakteen) oder in eine einfache, heimische Berghütte (zu Wiesenblumen und dem entsprechenden Blick aus dem Fenster). Oder auch „in 80 Tagen um die Welt“.
Kleiner Tipp: Erst schauen, dann Zitate lesen. Und auch Strohmeier empfiehlt: „Am besten mitraten.“ So einfach wie beim grün-weiß-roten Kranz mit Oliven, Chilli und Knoblauch ist es aber nicht immer.
Infos: Die 10. Blumenschau „Auf dem Weg – eine Pflanzenreise um die Welt“ ist noch bis zum 8. September in der FloristenSpinnerei im Baumwolllager zu sehen.