
Bei der Nr. 27 auf dem Geländeplan, ganz am südlichen Ende der Landesgartenschau, befindet sich ein Zelt, das längst zu einem ganz wichtigen Treffpunkt geworden ist. Denn hier steht eine Zeltschule, original eingerichtet, mit vielen Teppichen, Stühlen, Tischen und einer Tafel, genauso wie sie in syrischen Flüchtlingslagern steht. Wer eintritt, fühlt sich gleich wohl. Hier findet Schule statt – aber irgendwie anders.
Das Projekt Zeltschule gibt es seit acht Jahren
Der gemeinnützige Verein, der seit Jahren vom Rotary Club Isny Allgäu unterstützt wird, baut und betreibt Zeltschulen in Flüchtlingslagern im Libanon und in Syrien, wo Hunderttausende Kinder eine Kindheit im Krieg und ohne Bildung erleben. „Denn nur wer lesen und schreiben kann, kann sich Informationen beschaffen, sich eine eigene Meinung bilden und ist extremistischen Strömungen nicht hilflos ausgeliefert”, heißt es. In erster Linie will der Verein Zeltschule e.V. den syrischen Kindern Bildung ermöglichen – was inzwischen an 50 solcher eingerichteten Schulen in Syrien und dem Libanon geschieht.
Zeltschule ist eine Herzensangelegenheit
Zig Kinder- und Jugendworkshops laufen auf der LGS in der Zeltschule derzeit – zusammen mit etwa zehn Schulen und dem Grünen Klassenzimmer auf der Landesgartenschau – und finden „großen Anklang“, wie der Fotograf und letztjährige Präsident des Rotary Clubs Isny Allgäu, Christoph Morlok, sagt. Denn nur mit Unterstützung des Rotary Clubs Isny Allgäu und vielen Schulen aus der Region unter der Leitung von Rainer Hölzel, konnte das Angebot auf der LGS verwirklicht werden. Für ihn und seinen rotarischen Freund Thomas Amann ist die Zeltschule längst „eine Herzensangelegenheit“, wie er bei einem Rotarier-Treffen vor Ort erzählt. 25 Rotarier aus vielen süddeutschen Clubs waren Ende Juni gekommen, um sich über die Themen „Jugendarbeit“ im Allgemeinen und „Zeltschule“ im Besonderen zu informieren.
Morlok schwärmt von der Jugendarbeit hier vor Ort. Manchmal ist er selbst dabei, so wie beim „Rhythmus-Workshop mit Dominik Schad“. „Das hat mich besonders bewegt“, erzählt der Fotograf, „einer der Schüler berichtete den anderen aus seiner Klasse, dass er schon in einem Flüchtlingscamp in einer Zeltschule war.“
Der Fotograf möchte, dass die Angebote für Schüler aus der Region in der Zeltschule auch nach den Sommerferien weiterlaufen. „Das ist ja kein normaler Unterricht. Die hiesigen Schüler sind da sehr sensibel und dem Thema gegenüber aufgeschlossen. Sie sehen Gleichaltrige, die nicht zur Schule dürfen, das bewegt die Kinder sehr.“
Gründerin der Zeltschule kommt am 20.07.
Am 20.7. wird Jaqueline Flory, die Münchner Ideengeberin und Gründerin der Zeltschulen auf der LGS erwartet. Beginn ihres Vortrags in der Zeltschule ist um 16.30 Uhr. Bei Interesse an den schulischen Workshops: Anmelden kann man sich über die Plattform „Grünes Klassenzimmer“.
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