
„Das habe ich noch auf keiner Gartenschau erlebt: 62.000 Blumenzwiebeln in zwei Tagen – das ist ein echter Superlativ!“ Das sagt die Planerin unserer Blumenbeete Birgit Rosenberger-Rausch. Tatsächlich pflanzen die heimischen Gärtnerinnen und Gärtner gemeinsam in nur zwei Tagen diese unfassbare Zahl an Tulpen- und Narzissen-Zwiebeln.
Die Herausforderung ist dabei nicht nur die große Zahl, sondern auch die Logistik, die Organisation und die Verteilung in den zahlreichen Beeten auf dem Gartenschaugelände. Auch „verhagelte“ der viele Regen in den vergangenen Wochen die ursprünglichen Pläne und der Pflanztermin musste mehrfach verschoben werden, weil die Beete viel zu durchnässt waren. „Ich bin froh, mit so vielen Fachleuten zu pflanzen. Sie wissen einfach, was sie tun“, sagt die Gartenbauingenieurin. Rosenberger-Rauschs Anspruch ist, für jede Gartenschau ein frisches Konzept zu entwickeln, das neu und einzigartig ist.
Farben und Fäden weben – Beete wie Bänder
Sie will dabei nicht nur die Sortenvielfalt zeigen, sondern auch viel Neues. Dazu wälzt sie Pflanzenkataloge und spricht mit Gärtnereien. Die Planung beginnt mit einem Bild im Kopf. Daraus entstehen Farbskizzen und nach und nach entwickeln sich aus diesen Skizzen Pflanzmuster. Diese Muster erinnern ein wenig an komplizierte Strickmuster auf Karopapier, deren Sprache und Stil vermutlich nur Fachleute lesen und verstehen können.
Im Fall der Gartenschau in Wangen geht es um Bänder, Fäden und Stoff-Flecken, die sich kreuzen, verdrehen, auseinanderdriften und wieder zusammenfinden, sodass ein neuer Stoff, ein neues Gewebe entsteht. In einigen dominiert die Farbe Gelb, in anderen Orange und Rot – die gegenläufigen Bänder werden vor allem in Blautönen leuchten. Damit weben wir die Geschichte der Baumwollspinnerei und -weberei ERBA weiter, die hier über 100 Jahre gewirkt hat. Zum anderen werden sich hier durch die Blumenzwiebeln auch die Farben des Gartenschau-Logos wiederspiegeln.
„Ich liebe Tulpen mehr als jede andere Frühlingsblume; Sie sind die Verkörperung wacher Heiterkeit und aufgeräumter Anmut. Ihr schwacher, zarter Duft ist die Raffinesse selbst; und gibt es etwas Charmanteres auf der Welt als die muntere Art, wie sie ihre kleinen Gesichter gegen die Sonne halten.“
Elizabeth von Arnim, britische Schriftstellerin
Blumenzwiebeln und Gärtnerskunst
Damit die Tulpen genau zur Eröffnung der Gartenschau im nächsten April in voller Pracht blühen, dazu gehört schon einiges an Gärtnerskunst. Das Wetter lässt sich zwar nicht beeinflussen, doch die Gärtnerinnen und Gärtner können dennoch gewissen Einfluss ausüben, etwa über die Pflanztiefe. Kurz gesagt, je tiefer die Blumenzwiebeln gepflanzt werden, desto später blühen sie. Die Kunst sei aber auch, sie alle gleichmäßig tief zu pflanzen, damit sie zeitgleich blühen werden. Aber auch der Klimawandel sorgt dafür, dass die Tulpen immer früher austreiben. Deswegen liegt hier das Schwergewicht auf späte Sorten. „Was viele nicht wissen: Grundsätzlich kann man bis Mitte Dezember noch Blumenzwiebeln in die Erde bringen“, sagt Rosenberger-Rausch. Zudem sorge das für schönere Blüten.
„62.000 Zwiebeln, das ist schon ein gewaltiger Anblick“, sagt einer der beteiligten Gärtner. „Anfangs habe ich nicht gedacht, dass das zu schaffen ist.“ Das bestätigt auch Matthias von der Gärtnerei Scheffler in Opfenbach: „Am Anfang war es kaum vorstellbar. Jetzt sieht man schon, wie toll die Beete seit den Pflanzungen im September eingewachsen sind. Solche großen Pflanzbeete sind extrem selten. Ich bin sehr gespannt, wie es dann nächstes Jahr fertig aussieht.“
Herzlichen Dank an unsere Partner,
mit denen wir gemeinsam den gesamten Wechselflor gestalten:
Wangener Straße 8
88260 Argenbühl-Ratzenried
Knittelsbach 5
88353 Kißlegg
Altmannstraße 34 A
88145 Opfenbach
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Zierpflanzen Elmar Popp – Stiftung Liebenau
Hangenstraße 4/8
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